Das Mauthaus an der Donau

Die Geburt von Mauthausen

Nach der Römerzeit begann im Land ob der Enns die Herrschaft der Babenberger.

Sie erkannten die Bedeutung des Kreuzungspunktes zweier wichtiger Handelswege: einerseits die Wasserstraße Donau von Bayern bis ans Schwarze Meer, anderseits verliefen über die Flüsse Enns und Traun von Süden kommend von hier schon schmale Wege für bepackte Pferde („Saumwege“) nach Böhmen und weiter Richtung Norden.

Ergibt sich daraus nicht eine große Chance für die Herrschenden?

Natürlich, denn so schlau wie unsere Politiker heute waren die damals schon lange. Auch sie begriffen, dass man für die Benützung von Transportwegen eine Maut einheben kann. Besonders die Donau bot sich als ergiebige Einnahmequelle an, daher wurde um etwa 1000 n. Chr. von den Babenbergern hier ein erstes Mauthaus errichtet.

Nun konnten sie ihre Geldsäcke füllen, und um das Mauthaus entwickelte sich rasch eine kleine Siedlung, das künftige Mauthausen.
Für die Einhebung der Maut waren Mauthausen und Enns zuständig, die Einnahmen waren aber an das Herrscherhaus abzuführen. Dabei ist erwähnenswert, dass die Habsburger ab dem 14. Jh. einen Großteil ‚unserer‘ Mautgelder für die Errichtung der Kartause Gaming (geplante Grablege der Herrscherdynasty) und des Stephansdomes in Wien stifteten. Vielleicht wäre dessen Kirchturm ohne unsere Mauteinnahmen sogar etwas niedriger ausgefallen und unser Linzer Mariendom wäre dann nicht nur die größte, sondern auch die höchste Kirche Österreichs.

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